Bei einer Analyse der Ergebnisse der überbetrieblichen Pensionskassen im Jahr 2016 durch Mercer belegte die APK Pensionskasse dreimal den ersten Platz. Die APK wurde Sieger in den durch ihren Aktienanteil definierten Anlagekategorien „konservativ“ (Jahresrendite 5,25 Prozent), „aktiv“ (5,3 Prozent) und „dynamisch“ (5,59 Prozent). Die Bonus Pensionskasse wurde in der Kategorie mit dem geringsten Aktienanteil „defensiv“ mit 4,46 Prozent erster. Die Allianz Pensionskasse landete in der Kategorie „ausgewogen“ mit 5,09 Prozent ganz vorn.
Angesichts des turbulenten Aktienjahres und der extrem niedrigen Zinsen kann sich die Performance der fünf überbetrieblichen Pensionskassen durchaus sehen lassen. Im Schnitt über alle Anlagekategorien wurde in der zweiten Säule des Pensionssystems 2016 eine Rendite von 4,2 Prozent erzielt.
Noch etwas besser fällt das Ergebnis im Fünf-Jahresvergleich 2012 bis 2016 aus. Hier trug die Allianz Pensionskasse viermal den Sieg davon. Sie gewann die Kategorien defensiv (durchschnittliche Rendite pro Jahr 4,85 Prozent), konservativ (5,85 Prozent), ausgewogen (6,93 Prozent) und aktiv (7,4 Prozent). In der Kategorie dynamisch mit dem höchsten Aktienanteil wurde die VBV-Pensionskasse Erster mit 6,91 Prozent Jahresrendite.
„Die Performance der Pensionskassen ist sowohl kurz als auch mittelfristig mit über fünf Prozent im ausgewogenen Veranlagungsstil mehr als zufriedenstellend.“, so Michaela Plank, Expertin für betriebliche Altersvorsorge bei Mercer. Das liegt, so Plank, nicht nur an ertragreichen Anlagestrategien, sondern auch an der günstigen Kostenstruktur. Leider profitieren nur relativ wenig Arbeitnehmer von den 21,4 Milliarden Euro, die die Pensionskassen verwalten. Derzeit erwerben erst 809.279 aktive Arbeitnehmer Ansprüche auf eine betriebliche Zusatzpension, dazu kommen 93.693 leistungsberechtigte Pensionisten.
Wesentlich weiter verbreitet sind die Vorsorgekassen, die seit dem Jahr 2003 das Kapital im neuen Abfertigungssystem sowie der Selbständigen-Vorsorge investieren. Die acht Anbieter verwalten inzwischen 9,42 Milliarden Euro für 3,23 Millionen Kunden. Weil in Österreich bis dato erst rund ein Viertel aller Arbeitnehmer von Einzahlungen in eine Pensionskasse profitieren, stellt die neue Abfertigung in Vorsorgekassen für viele Österreicher die einzige zusätzliche Vorsorge dar.
Wegen der gesetzlich vorgesehenen, kurzen Mindestbindefrist von drei Jahren wird das Kapital von allen Kassen sehr defensiv angelegt. Trotzdem konnte die Niederösterreichische Vorsorgekasse als bester Anbieter des Jahres 2016 eine Performance von 3,59 Prozent erzielen. Im Durchschnitt aller Vorsorgekassen lag die Rendite bei 2,25 Prozent. Bester Anbieter über fünf Jahre wurde die BUAK mit 3,66 Prozent pro Jahr. Zum Vergleich: Im Durchschnitt erzielten die Vorsorgekassen im Zeitraum 2012 bis 2016 eine Verzinsung von 2,89 Prozent.
Plank: „Die Ergebnisse der Vorsorgekassen sind für den notwendigen, kurzfristigen Veranlagungshorizont sehr gut. Durch eine längere Behaltedauer könnte auch ein langfristigeres Veranlagungskonzept umgesetzt werden und somit eine höhere Performance generiert werden.“
Angesichts der aktuellen Niedrigzinsphase fordert Plank: „Wann also, wenn nicht jetzt, sollte die Regierung die Investitionen in die 2. Pensionssäule stärker fördern, etwa durch eine verpflichtende Aufnahme der Pensionskassen in Kollektivverträge oder durch erhöhte Umwandlungsmöglichkeiten.“ Eine weitere Option, so Plank, wäre die Möglichkeit, dass die relativ große Zahl der Kunden zusätzlich eigenes Geld in die Vorsorgekassen einzahlen könnten, zum Beispiel mittels steuerbegünstigter Umwandlung von variablen Vergütungsbestandteilen. Durch die zusätzliche Förderung der betrieblichen Pensionen könnte die Lücke in den staatlichen Pensionen langfristig beträchtlich reduziert werden.