HOHE RECHNUNGSZINSEN: PK-KUNDEN VOR ZITTERPARTIE

21-November-2013

Österreich, Wien


  • Für Pensionskassenkunden mit einem marktüblichem Rechnungszins von 3,5 Prozent oder weniger besteht Aussicht auf eine Pensionserhöhung
  • Mehrheit der Pensionskassenkunden hat sich mit der Wechselmöglichkeit von einer überbetrieblichen Pensionskasse in eine Betriebliche Kollektivversicherung noch nicht beschäftigt

 


Für einige Pensionskassen mit Verträgen mit hohen Rechnungszinsen dürfte es nach aktuellem Stand schwierig werden, die benötigte Performance von mindestens 7 Prozent zu erzielen. Kunden dieser Kassen steht daher eine Zitterpartie bevor. Für Pensionskassenkunden mit einem marktüblichen Rechnungszins von 3,5 Prozent oder weniger besteht hingegen die Aussicht auf eine Pensionserhöhung bzw. eine entsprechende Erhöhung des Deckungskapitals.


Die Performanceergebnisse der Pensionskassen zum dritten Quartal 2013 zeigen, dass der Verlust aus dem zweiten Quartal 2013 wettgemacht werden konnte. Die Gesamtperformance der Pensionskassen liegt zum dritten Quartal bei 3,29 Prozent, wobei die überbetrieblichen Pensionskassen 3,39 Prozent und die betrieblichen Pensionskassen 2,55 Prozent erwirtschaftet haben.


Die durchschnittliche Performance der 26 offenen Veranlagungs-und Risikogemeinschaften der überbetrieblichen Pensionskassen liegt – unabhängig von der gewählten Veranlagungsausrichtung – bei 3,33 Prozent, so das Ergebnis einer aktuellen Analyse des Beratungsunternehmens Mercer.


„Dabei ist zu betonen, dass die Einteilung in die jeweiligen Veranlagungstypen nach der strategischen Asset Allokation, und hier nach der Höhe der Aktienquote, erfolgt. Jede Pensionskasse kann jedoch von dieser im Laufe des Jahres innerhalb der taktischen Bandbreiten abweichen. So haben zum Beispiel viele Kassen aktuell einen höheren Aktienanteil, als die strategische Ausrichtung vorgibt“, erläutert Mag. Michaela Plank, Pensionskassen-Expertin bei Mercer in Österreich.


Performance der Pensionskassen im 3. Quartal 2013

Die Sieger der verschiedenen Veranlagungstypen:


  • Defensive Veranlagungsausrichtung: Victoria
  • Konservative Veranlagungsausrichtung: Allianz
  • Ausgewogene Veranlagungsausrichtung: Allianz
  • Aktive Veranlagungsausrichtung: Allianz
  • Dynamische Veranlagungsausrichtung: Allianz

 


Die Performancebandbreiten innerhalb der einzelnen Veranlagungstypen:


  • Defensiv: 1,04% bis 2,50%
  • Konservativ: 1,41% bis 3,07%
  • Ausgewogen: 2,15% bis 4,53%
  • Aktiv: 3,30% bis 5,35%
  • Dynamisch: 3,32% bis 6,17%

 


 

Betriebliche Kollektivversicherung: Wechselmöglichkeit noch nicht im Bewusstsein der Arbeitgeber angekommen

Mit der Möglichkeit, von einer überbetrieblichen Pensionskasse in eine Betriebliche Kollektivversicherung zu wechseln, hat sich ein Großteil der Pensionskassenkunden (Arbeitgeber und Betriebsrat) noch nicht beschäftigt. Dies legt eine weitere aktuelle Mercer-Untersuchung nahe, für die die sechs überbetrieblichen Pensionskassen befragt wurden.


„Die Umsetzung der Pensionskassengesetzesnovelle ist voll im Gange und die ersten Optionsfristen für die Pensionisten sowie für die Aktiven sind per 31. Oktober verstrichen. Vor diesem Hintergrund ist es Zeit, ein erstes Fazit zu ziehen, wie die neuen Sicherheitsvarianten genutzt werden“, sagt Josef Papousek, Geschäftsführer von Mercer in Österreich.


Der Befragung nach haben bisher erst rund 800 Pensionisten der überbetrieblichen Pensionskassen die einmalige Möglichkeit genutzt, in eine Betriebliche Kollektivversicherung zu wechseln. Unter den Aktiven haben jene, die sich im Abschnitt zwischen Alter 55 und Pensionseintritt bewegen, die Möglichkeit zum Wechsel. Auch hier ist der Anteil mit bislang 100 Wechslern noch gering.


„Voraussetzung für die Wechselmöglichkeit ist, dass der Arbeitgeber in Abstimmung mit Betriebsrat und Mitarbeitern eine entsprechende Betriebliche Kollektivversicherung auswählt. Nach unserer Umfrage haben dies bisher erst 70 Unternehmen getan. Obwohl es sich hier nur um eine Kann-Option handelt, sollten die Arbeitgeber diese Möglichkeit zumindest mit dem Betriebsrat diskutieren und darüber eine Entscheidung treffen“, so Josef Papousek weiter.


Folgende Punkte sind vor der Auswahl einer Betrieblichen Kollektivversicherung zu beachten:

Das Leistungsrecht aus der Pensionskasse kann nicht von allen Betrieblichen Kollektivversicherungen eins zu eins umgesetzt werden.
  1. Einige Betriebliche Kollektivversicherungen sind in ihrer Tarifgestaltung nicht so flexibel, wie man es als Pensionskassenkunde gewohnt ist.
  2. Die Informationspolitik hat sich in der Betrieblichen Kollektivversicherung schon sehr erbessert – es besteht aber bei einigen Versicherungen nach wie vor Optimierungspotenzial.

 

Garantie in der Pensionskasse: Bisher wenig Interesse

Seit Inkrafttreten der Pensionskassengesetzesnovelle kann nun das Thema Garantie auch innerhalb der Pensionskasse umgesetzt werden. Alle sechs überbetrieblichen  Pensionskassen haben dazu eine Sicherheits-VRG (Sicherheits-Veranlagungs- und Risiko-gemeinschaft) gegründet. Wie die Mercer-Analyse zeigt, haben sich zum Stichtag 31.10.2013 rund 20 Aktive bzw. aktuelle Pensionseintritte dafür entschieden, eine Garantieleistung in der Pensionskasse in Anspruch zu nehmen.


 


Über Mercer (www.mercer.com)
 
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